Donnerstag 09.10.25, 11:00-12:30
Raum: TBA
Der Workshop widmet sich konkreten lokalen Verarbeitungsformen von Kulturkämpfen der Gegenwart. Dominik Intelmann (Goethe-Universität Frankfurt), Ann-Katrin Kastberg (Goethe-Universität Frankfurt) und Johannes Truffer (Universität Basel) berichten aus ihren laufenden Forschungen zur lokalen Debatte um den neuen NSU-Gedenkort in Chemnitz, zur Wahrnehmung der sozial-ökologischen Transformation in der Lausitz sowie zur politischen Soziologie des vorpolitischen Raum der Bewegungsbildung gegen Corona-Maßnahmen in der Schweizer Dörfern, um die Eigenlogik peripherisierter Räume zu rekonstruieren.
Donnerstag 09.10.25, 11:00-12:30
Raum: TBA
Im Rahmen dieses Workshops betrachten Harry Lehmann (Universität Luxemburg) und Veith Selk (Wirtschaftsuniversität Wien) aus zwei Richtungen aktuelle Protzesse im Zusammenhang von Politik und Kunst. Einerseits wird Kunst in Inhalt und Form immer politischer, was als potentieller Autonomieverlust und Ausdruck einer Gegenmoderne interpretiert wird. Andererseits bemüht sich die radikale Rechte zunehmend um eine Ästhetisierung ihrer Positionen, deren Strategien vorgestellt und als Ausdruck einer digitalen Gegenmoderne diskutiert werden.
Donnerstag 09.10.25, 11:00-12:30
Raum: TBA
Dieser Workshop fokussiert ein zentrales Feld aktueller Kulturkämpfe. Dorit Geva (Universität Wien), Mike Laufenberg (Hochschule Fulda) und Sarah Speck (Europa Universität Viadrina Frankfurt/Oder) geben Inputs zur Bedeutung von Geschlechter- und Sexualitätspolitiken für die neuen autoritären Formationen. Der Workshop wird sich mit der Frage einer Restauration der Geschlechterordnung befassen, den Affektpolitiken in Kulturkämpfen der Gegenwart nachgehen, aber auch der Bedeutung der (queer)feministischen Kämpfe der letzten Dekaden. Es soll ausreichend Zeit zur Diskussion geben.
Freitag 10.10.25, 09:00-10:30
Raum: TBA
In diesem Workshop diskutiert Ulrich Bröckling (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) zusammen mit Alexandra Schauer (institut für Sozialforschung Frankfurt) und Philipp Staab (Humboldt Universität zu Berlin), wird unter dem titelgebenden Begriff diskutiert, wie eine Gesellschaftstheorie aussähe, die sich auf die Aporien ihres Gegenstands beruft und folglich weniger Antworten erwarten darf, als eine Schärfung der Fragen. Denn im Topos der Zuspätmoderne verdichten sich die Aporien gegenwärtiger Affektlagen, Subjektanrufungen und Politiken. Aporien stellen uns kognitiv, emotional, normativ und praktisch vor das Dilemma, ihnen weder ausweichen, noch sie auflösen zu können. Deshalb prozessieren sie als Probleme.
Freitag 10.10.25, 09:00-10:30
Raum: TBA
Unser fünfter Workshop setzt sich schließlich mit den beiden sich widerstreitenden Lagern auseinander, die den ökologischen Diskurs bestimmen, dabei allerdings quer zur Frontstellung von links und rechts verlaufen. Während ein ökomodernistischer Diskurs auf ein «gutes Anthropozän» setzt, das die technologischen Eingriffe in die natürliche Umwelt unter Vorzeichen der Nachhaltigkeit intensivieren möchte, macht ein antimoderner Diskurs in der technischen Entwicklung und dem Wirtschaftswachstum die Quelle der ökologischen Verwüstung aus und neigt zu einer «Rückkehr» zu vormodernen Formen des Wirtschaftens und der Vergesellschaftung. Inputs liefern Daniela Russ (Universität Leipzig), Andreas Folkers (Columbia University & Institut für Sozialforschung Frankfurt) und Simon Schaupp (Technische Universität Berlin).
Freitag 10.10.25, 11:00-12:30
Raum: TBA
In diesem Workshop richten Jennifer Stevens (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Anna Rosa Ostern (Institut für Sozialforschung Frankfurt) und Felix Schilk (Eberhard Karls Universität Tübingen) den Blick auf die Bedeutung von Zeitlichkeit in der Gegenwart. Während Zukunft als Problem, nämlich als Gestaltungs- und Vorstellungsproblem begriffen wird, zeigen sich Vergangenheitsorientierungen und Apokalyptik als zentrale Verarbeitungsmodi. Diese «Rückwärtsgewandtheit» als zentrale Kategorie wird in diesem Workshop auf ihre theoretische und empirische Passung hin befragt. Beitragsübergreifend wird über die Verknüpfung von apokalyptischer/vergangenheitsbezogener Gegenwartsgesellschaft, ihren Verarbeitungsformen und Agitationsmöglichkeiten diskutiert.
Freitag 10.10.25, 11:00-12:30
Raum: TBA
Einem zentralen Mittel und Terrain der Gegenmoderne widmet sich schliesslich der letzte Workshop mit Adrian Daub (Stanford University), Anna-Verena Nosthoff (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) und Felix Maschewski (Humboldt Universität zu Berlin). Er geht aktuellen tech-autoritären Entwicklungen nach, fokussiert neben medientechnischen Bedingungen vor allem die ideologischen Herkünfte und Verstrickungen (vom Dark Enlightenment bis zu TESCREAL) der sog. «Broligarchie» und fragt: Ist die Tech-Elite nie liberal gewesen? Diskutiert wird in diesem Konnex nicht nur, wie die utopischen Versprechen einstmals als progressiv bzw. emanzipativ gefeierter Technologien in einem (neo-)reaktionären Playbook aufgehen und das soziotechnische Imaginäre prägen, sondern auch, wie eine finanzielle und infrastrukturelle in eine politische (Diskurs-)Macht überführt, die Öffentlichkeit refeudalisiert wird.
Für Fragen oder weitere Informationen sind wir gerne für Sie per E-Mail erreichbar (gegenmoderne@unibas.ch).